Das Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 ist Ausgangspunkt für eine Reihe von Kulturveranstaltungen verschiedenster Genres. Die "Jüdischen Kulturtage Görlitz" lenken den Blick auf die vielen Facetten jüdischer Kultur und Lebensart, die Ziel des nationalsozialistischen Vernichtungswahns wurden.
Das Kulturforum Görlitzer Synagoge sieht sich der Erinnerung an die frühere Gemeinde verpflichtet. Dies meint nicht nur das historisch-politisch konnotierte Gedenken an deren Vernichtung. Ziel ist es ausdrücklich, jüdisches Leben in Görlitz nicht nur vom – vorläufigen – Endpunkt, der Shoah, her zu denken und wahrzunehmen. Viel mehr steht der Blick auf die Vitalität jener Menschen im Vordergrund, die von ihnen gelebten kulturellen Facetten, der Humor, die Lebensfreude.
Diese Vielfalt erlebbar zu machen, ist das Anliegen der Jüdischen Kulturtage Görlitz. Sie nehmen das Gedenken an die Pogromnacht als Ausgangspunkt und setzen rund um den 9. November kulturelle Farbtupfer, die sich im Laufe der Zeit zu einem immer plastischeren Bild zusammenfügen können und sollen.
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Ein Programm über die Liebe, das Leben und die Hoffnung in der dunklen Jahreszeit. Der Titel unseres Programms ist ein Text aus dem Hohelied, dem hebräischen Buch des Alten Testaments, genauer gesagt aus dem Tanach. Zahlreiche musikalische Kompositionen sind von seiner Poesie und Sinnlichkeit inspiriert worden. Die ‚Rose von Saron‘ wird bis heute in verschiedensten Kulturräumen auf unterschiedliche Weise ausgedeutet. besungen und vertont. Die Liebe, die Jugend und die Odyssee des Lebens werden mit frühbarocken Klängen, mit traditionellen sephardischen Liedern, die in Nordmarokko gesammelt wurden, und mit neuen Kompositionen dargestellt.
Die Musiker von Sprezzatura haben alle eine profunde Kenntnis im Bereich der Alten Musik. Dieses Wissen, zusammen mit der Freude am Improvisieren, an Folk und Jazz und der Vermischung von Genres ist das Merkmal von Sprezzatura. Dazu kommen noch die Lust am gesprochenen Wort, an der Inszenierung und eine große Spielfreude.
Der Lautenist Andreas Arend entwickelte zusammen mit dem Instrumentenbauer Valentin Oelmüller ein neuartiges Instrument – eine Gitarre, welche sowohl gezupft als auch mit Bogen gestrichen werden kann. Diese Lyra Polyversalis ermöglicht ihm den fliegenden Wechsel zwischen Melodien und Harmonien, um im Spiel seinen musikalischen Einfallsreichtum zu materialisieren, angesiedelt im klanglichen Spektrum zwischen Gitarre Cello und Geige. Die baskische Sängerin June Telletxea beschäftigte sich eingehend mit der Musik des Mittelmeerraumes und mit traditionellen Liedern der Iberischen Halbinsel. Ausgebildet ist sie nicht nur im Bereich der alten Musik sondern auch in den Fächern Tanz und Theater. Die Musik wird vorangetrieben von dem Percussionisten Wolfgang Eger, der die verschiedensten Instrumente für seine Zwecke adaptiert und auch entfremdet. auf unerwartete Weise verfremdet.
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
Jaroslav Rudiš, Lesung, und Musik von Hans Winterberg
gespielt von Musikern des Winterberg-Ensembles Berlin: Clemens Linder, Violine, Adele Bitter, Cello und Holger Groschopp, Klavier
Moderation Frank Harders-Wuthenow, Berlin
Es ist ein Road-Movie der besonderen Art. Ein 99 Jahre alter Greis setzt sich in den Zug und reist durch eine Welt, die früher das Kaiserreich Österreich-Ungarn war. Sein Reiseführer: Ein Baedecker aus dem Jahr 1913. Jaroslav Rudiš hat seinen Romanhelden Wenzel Winterberg vor fünf Jahren zu Schauplätzen großer und kleiner Geschichte(n) geschickt, eine Reise entlang der kulturellen und politischen Bruchstellen des "Alten Europa".
An diesem Abend im Kulturforum Görlitzer Synagoge erhält der Roman von Jaroslav Rudiš gewissermaßen seinen "Soundtrack". Es ist Musik, die ein Mann komponiert hat, der 1901 noch im Kaiserreich Österreich-Ungarn geboren wurde und die dramatischen Wendungen der Geschichte erlebte, von denen auch "Winterbergs letzte Reise" handelt. Dieser Komponist heißt - Winterberg. Hans Winterberg. Jahrzehntelang waren der böhmisch jüdische Komponist und sein Werk nahezu vollständig vergessen. Seit einigen Jahren wird er wieder entdeckt.
Der Musikverleger Frank Harders-Wuthenow und die Berliner Cellistin Adele Bitter haben wesentlichen Anteil daran, dass die Musik von Hans Winterberg wieder aufgeführt und aufgenommen wird.
An diesem Abend des 9. November präsentieren sie gemeinsam mit Jaroslav Rudiš den doppelten Winterberg.
Ein exklusives Ereignis!
Als Jaroslav Rudiš begann, „Winterbergs letzte Reise“ zu konzipieren, konnte er von der Existenz Hans Winterbergs nichts wissen. Der musikalische Nachlass dieses 1901 in Prag geborenen tschechisch-jüdischen Komponisten, der die Shoah überlebt hatte und seit 1947 in der Bundesrepublik Deutschland lebte, wurde gerade erst wiederentdeckt. 2019 stießen Berliner Musiker während der ersten Beschäftigung mit dem verschollenen Lebenswerk des Komponisten auf Rudiš‘ Roman, als dieser gerade für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. Die Idee, die beiden Winterbergs – den fiktiven wie den realen – in einen Dialog treten zu lassen, war sofort geboren.
Die biographischen Ausgangspunkte könnten unterschiedlicher nicht sein, und gleichzeitig sind ihre Lebenswege aufs engste miteinander verschränkt. Durch beide Biografien geht der große Riss, der die ost- und mitteleuropäische Geschichte der 20. Jahrhunderts markiert, eine Wunde, die bis heute nicht verheilt ist, immer wieder aufreißt und auch das aktuelle Zeitgeschehen in Atem hält: der reale Hans Winterberg überlebte die Shoah, während ein großer Teil seiner Familie in deutschen Konzentrationslagern umkam; der fiktive Wenzel Winterberg wird nach dem zweiten Weltkrieg als „Sudetendeutscher“ aus der Tschechoslowakei vertrieben. Auf seiner „letzten Reise“ macht er sich hochbetagt mit seinem Sterbebegleiter Jan Kraus auf die Suche nach den Spuren seiner Jugendliebe Lenka Morgenstern wie nach den Wurzeln des europäischen Unheils der beiden Weltkriege, getrieben von dem Riss, der durch seine eigene Herkunft geht: zwei Großväter kämpften in der Schlacht von Königgrätz, gegeneinander, der eine auf preußischer, der andere auf österreichischer Seite. Die Oppositionen, die Nationalismus, Chauvinismus und Antisemitismus auslösen, bestimmen die biographische „Reise“ auch des Hans Winterberg. Die glückliche Symbiose von tschechischer, jüdischer und deutscher Kultur im Prag der Vorkriegszeit wird brutal beendet durch das Münchner Abkommen 1938, die Besetzung der sogenannten Sudetendeutschen Gebiete durch die Nazis und den folgenden Anschluss der „Resttschechei“ an das Deutsche Reich. Hans Winterberg wird als Jude zum Outcast. Nach dem Krieg muss er sich entscheiden, ob er Tscheche bleiben will, unter kommunistischer Herrschaft, oder sich – nolens volens – als Deutscher bekennt. Seine Musik ist tschechisch durch und durch – setzt die große Tradition der böhmischen Tradition von Smetana, Dvorak und Janáček fort, ist aber genauso auch befruchtet von der Wiener Schule, die sein Lehrer Alexander von Zemlinsky im Prag der 1920er Jahre vertritt, wie von der zeitgenössischen französischen Musik, die Zemlinsky als Chef der Oper und des Konservatoriums in Prag bekannt macht.
Winterberg & Winterberg erweisen sich erstaunlicherweise aber auch auf der Ebene der Sprachen als Verwandte. Rudiš komponiert seinen Roman wie Winterberg seine Musik narrativ strukturiert: Leitmotive, Beschleunigungen und Entschleunigungen, Kontraste, Sequenzierungen – vor allem die rhythmischen Ostinati, die uns immer wieder in den tranceartigen Zustand des Bahnreisens in alten Zeiten versetzt und die für Rudiš wie für Winterberg so charakteristisch sind, machen diese musikalisch-literarische Begegnung zu einem besonders faszinierenden und eindringlichen Erlebnis.
Die Musiker des Winterberg-Trios sind bereits mehrfach mit Hans Winterbergs Musik aufgetreten. Ihre erste, der Kammermusik Hans Winterbergs gewidmete CD erscheint im September 2024. Der Berliner Musikverleger und Produzent Frank Harders-Wuthenow wird in den Abend einführen.
Foto: © Peter von Felbert
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
Das Stück wird auf der Basis des Buches von Petr Balajkas erarbeitet. Es verbindet das Format dokumentarischen Zugangs mit Reportage und literarischer Fiktion zu einer Erzählung als Theaterstück. Eine Hommage.
Ottla entscheidet zur Zeit der Naziverfolgung der Bedrohung ihrer Kinder, sich von ihrem mann scheiden zu lassen. Die beiden Töchter überleben im Versteck. Sie wird nach Theresienstadt deportiert und eine Zeit darauf mit einer Gruppe polnischer jüdischer Kinder nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ausgehend von historischen Fakten schöpft Petr Balajka aus bislang unveröffentlichten Briefen und Kassibern, die Ottla heimlich ihren Töchtern kurz vor dem letzten Transport zukommen ließ und aus einem Interview, das er mit Ottlas Tochter Věra Saudková führte. Immer wieder werden dazu aus Franz Kafkas Werken Zitate eingearbeitet.
Musikalisch sollen auch Kompositionen zu Kafka-Werken eine weitere dramaturgische Ebene des Stückes abbilden. Die musikalische Verbindung wird angefragt zu Interpretationen Kafka von Bojan Vuletic, dessen Musik auch schon bei dem Projekt „Paul Celan-Atemwende und Herzzeit. Ein Dialog durch die Zeit“ mit Interpretationen zu Celan Gedichten von rimon productions erarbeitet wurde.
Schauspiel Hanno Dinger, Britta Shulamit Jakobi
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
Zum Programm
Das Archiv der Sing-Akademie zu Berlin ist eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen von Musikhandschriften des 18. Jahrhunderts. Seit 2002, dem Jahr der Rückkehr aus der Ukraine, wohin sie 1945 als Beutegut von der Roten Armee verbracht worden war, wird die Sammlung in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt. In dem von Carl Friedrich Zelter angelegten Bestand findet sich auch eine reiche Auswahl sächsischer und mitteldeutscher Kirchen- und Trauermusiken, u.a. von Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka. Aus diesem Repertoire haben Kai-Uwe Jirka und der Staats- und Domchor ein musikalisches Programm zusammengestellt, das um Psalmvertonungen aus der Berliner jüdisch-christlichen Tradition von Louis Lewandowksi und Felix Mendelssohn Bartholdy ergänzt wird.
Die Ausführenden
Der Tenor Armin Horn wurde in Bonn geboren und wuchs in Falkensee bei Berlin auf. Im Alter von sechs Jahren wurde er in den Staats- und Domchor Berlin aufgenommen. Nach dem Abitur im Jahr 2018 begann er, privaten Gesangsunterricht bei Prof. Jochen Großmann (UdK) zu nehmen. Derzeit studiert er im Fach Gesang/Musiktheater an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Deborah York. Raphael Riebesell (Bariton) war seit seinem 6. Lebensjahr Mitglied im Staats- und Domchor Berlin. Von 2017-2019 war er Jungstudent am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin (UdK). Von 2019 bis 2023 studierte er an der UdK und verbrachte das Wintersemester 2021/22 am Conservatoire National de Paris. Gegenwärtig setzt er sein Studium im Master Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Theater München fort. Er ist Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und lebt seine Leidenschaft für den Ensemblegesang als Bariton der „German Gents“ aus.
Der Staats- und Domchor Berlin als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf "Singeknaben" für seine "Dhumkerke" einstellte. Heute ist das Ensemble an der Universität der Künste Berlin beheimatet. Heute singen etwa 300 Knaben- und Männerstimmen im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor.
Foto: Matthias Heyde
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und seiner Jugendfreundin Ilana Shmueli gehört sicher zu den bedeutendsten und berührendsten in der gesamten Celan-Korrespondenz. So schrieb er ihr am 4. November 1969, ein halbes Jahr vor seinem Tod: „Deine Briefe: sind so wahr, so gerade, sie könnten nicht wahrer und besser sein. Ich brauche sie, ich brauche Dich, wie Du bist...“
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und seiner Jugendfreundin Ilana Shmueli gehört sicher zu den bedeutendsten und berührendsten in der gesamten Celan-Korrespondenz. So schrieb er ihr am 4. November 1969, ein halbes Jahr vor seinem Tod: „Deine Briefe: sind so wahr, so gerade, sie könnten nicht wahrer und besser sein. Ich brauche sie, ich brauche Dich, wie Du bist...“
Die Korrespondenz und Celans Israelreise sind ein bedeutendes Zeugnis einer europäisch-dichterischintellektuellen Israelrezeption, wie sie in der dichterischen Welt ein gleiches sucht. Die Kompositionen dieser wundervollen Künstler aus der Zeit vor und während der Shoa sind frühe musikalische Zeitzeugnisse, sie sind Opfer der Shoa, die nicht überlebten, aber ihre Musik reicht in die Zeiten hinaus. Paul Celan in seiner Dichtung setzt sich zeitlebens mit seinem Überleben auseinander. Seine Gedanken-und Erlebniswelt klingt aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft.
Die Wiederbegegnung von Ilana Shmueli und Paul Celan und ihre einstige Heimat: die Bukowina, „in der Menschen und Bücher lebten“, ist auf immer verloren, aber die Wurzeln ihrer jüdischen Identität gehen über dieses Empfinden hinaus und verbinden sich mit all den Sehnsüchten, Widerständen, Erfüllungen, Auseinandersetzungen und Bedrohungen. Die Kompositionen der Verfolgten aus der Zeit der Shoah sind musikalisch die Zeitzeugnisse, die auch Paul Celan in seiner Dichtung in einer Chronik hin in eine Zukunft ausrichtet. Shmueli: ...In diesen Gedichten fand ich Deutlichkeit, Einfachheit und Wahrhaftigkeit.
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
Das Konzertprogramm ist so bunt und klangvoll wie das Leben, dem es gewidmet ist! Kostbarkeiten jüdischer Musik, viel zu selten aufgeführt, werden in der prachtvollen Görlitzer Synagoge zu lebendigen Klängen. Aus Leipzig, Odessa und den USA, aus Krakau, St. Petersburg und Israel stammen die Werke. Mit Kompositionen, die im 19. und 20. Jahrhundert für die Gottesdienste liberaler Synagogen und für religiöse Feste geschaffen wurden, steht im ersten Teil die Verehrung Gottes und das Lob göttlicher Werke im Mittelpunkt. Weltliche Sehnsüchte, menschliche Schwächen und irdische Freuden werden im zweiten Teil in jiddischen und hebräischen Liedern besungen, die man im weitesten Sinn als „Folksongs“ bezeichnet und die im Konzert in virtuosen, besonderen Arrangements erklingen.
Der Leipziger Synagogalchor ist ein Unikat in der deutschen Musikgeschichte. 1962 wurde er von dem jüdischen Kantor Werner Sander (1902‒1972) gegründet, um die nach der Schoah nur noch in wenigen Quellen überlieferte Chormusik der liberalen Synagogentradition wieder aufführen zu können. Gleichzeitig begann Sander, jiddische und hebräische Lieder für gemischten Chor zu arrangieren. Der von Beginn an aus nichtjüdischen Sängerinnen und Sängern bestehende Laienchor, der bis zur Wende unter der Trägerschaft des Verbandes der jüdischen Gemeinden in der DDR stand, eroberte sich in den zwei deutschen politischen Systemen einen festen, doch mit seinem besonderen Repertoire und seiner Botschafterfunktion ganz und gar nicht alltäglichen Platz in der Chorlandschaft. Nach Sanders Tod entwickelte sich das Ensemble unter der Leitung von Kammersänger Helmut Klotz und ab 2012 unter der Leitung von Ludwig Böhme zu einem national und international angesehenen Konzertchor. Seit September 2022 hat Philipp Goldmann die Leitung inne. 2017 wurde das Ensemble mit dem Obermayer German Jewish History Award geehrt. Auf Initiative des Chores wurde die „Revitalisierung synagogaler Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts Mittel- und Osteuropas“ 2020 als gutes Praxisbeispiel in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Der Leipziger Synagogalchor ist Mitglied im Netzwerk Tolerantes Sachsen. Das Plakat- und Programmarchiv ist digitalisiert auf https://sachsen.digital zu finden.
Philipp Goldmann war Mitglied im Thomanerchor und studierte Gesang sowie Chorleitung in Leipzig und Oslo. Er war Träger des Deutschlandstipendiums und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Als Bariton ist Philipp Goldmann vor allem im Bereich der oratorischen Werke gefragt. Von 2002 bis 2018 wirkte er als Bass im Ensemble Thios Omilos. Aktuell ist er als Sänger Mitglied der Gaechinger Cantorey und im Ensemble 1684. Als freier Mitarbeiter singt er regelmäßig mit dem MDR Rundfunkchor, dem Amsterdam Baroque Choir, der Lautten Compagney Berlin, dem Bachconsort Leipzig oder arsys bourgogne. Goldmann ist Dozent für Gesang und Chorleitung an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle/Saale. Seit 2015 ist er der musikalische Leiter des Denkmalchores Leipzig, dessen Konzerte in der einmaligen Akustik des Leipziger Völkerschlachtdenkmals erklingen. Im September 2022 übernahm Philipp Goldmann die künstlerische Leitung des Leipziger Synagogalchores.
Falk Hoffmann, Tenor
Tobias Ay, Bariton
Samuel Seifert, Violine
Ulrich Vogel, Klavier
Alex Jacobowitz, Vibraphon
Leitung: Philipp Goldmann
Foto: Nikolai Schmidt
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.